Bei einer Grippe stehen unterschiedliche rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke zur Verfügung, die helfen können, die Beschwerden zu lindern und den Genesungsprozess zu unterstützen.
Ergänzend können viel Ruhe und Flüssigkeit sowie traditionelle Hausmittel sinnvoll sein. In bestimmten Fällen ist ein Arztbesuch allerdings wichtig.
Mittel gegen Grippe
Egal ob Halsschmerzen, Schnupfen oder Kopf- und Gliederschmerzen – gegen die typischen Grippesymptome sind vielfältige rezeptfreie Arzneimittel erhältlich.
Die angebotenen Grippemittel unterscheiden sich unter anderem in Hinblick auf die Wirkstoffe, Wirkweise und Darreichungsformen.
Tipp:
Handeln Sie bei den ersten Anzeichen einer Grippe! Andernfalls kann sich aus einem vermeintlich harmlosen grippalen Infekt eine Sinusitis oder eine Bronchitis entwickeln. Je früher Sie also aktiv werden, desto besser.
Kombinationspräparate
Sogenannte Kombinationspräparate, die mehrere Wirkstoffe enthalten, bekämpfen in der Regel verschiedene Symptome auf einmal. Auf diese Weise wird die Rückkehr in den Alltag bzw. den Job häufig schneller wieder möglich.
Einer der häufig eingesetzten Wirkstoffe in diesem Zusammenhang ist Paracetamol, der für seine schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung bekannt ist.
Tipp:
Für eine zuverlässige Wirkung empfiehlt die WHO eine Mindestdosierung von 500 mg Paracetamol.1 Achten Sie daher auf die Zusammensetzung des jeweiligen Komplexmittels und fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker.
Wichtig:
Komplexmittel sind meist nur für eine zeitlich begrenzte Anwendung geeignet. Achten Sie auch auf die jeweilige Altersbeschränkung des Präparats.
Grenzen der Selbstmedikation
Grippe - wann zum Arzt?
Keine Besserung der Beschwerden trotz eingeleiteter Behandlung
Hohes Fieber (ab ca. 39 Grad)
Atembeschwerden
Ausgeprägte Abgeschlagenheit
Starke Kopf- und Gliederschmerzen
Druckgefühl im Bereich der Nebenhöhlen
Husten mit blutigem oder eitrigem Auswurf
Starke Schluckbeschwerden
Gut zu wissen:
Wenn Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere oder Stillende eine Grippe haben, ist grundsätzlich ein Arzt aufzusuchen.
Mittel zur Linderung einzelner Symptome
Darüber hinaus können ausgewählte Präparate gezielt zur Linderung einzelner Grippesymptome eingesetzt werden.
Zum Beispiel:
Abschwellender Nasenspray bei verstopfter Nase
Hustenstiller bei trockenem Reizhusten
Hustenlöser bei produktivem Husten mit Auswurf
Lutschtabletten bei Halsschmerzen
Wichtig:
Beachten Sie die jeweilige Altersbegrenzung des Medikaments und fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker.
Antibiotika sind in der Regel bei einer Grippe nicht zielführend, da sie zwar gegen Bakterien wirken, nicht aber gegen Viren – also die typischen Erreger der Grippe. Sollte allerdings eine bakterielle Superinfektion und in der Folge eine Lungenentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung oder Mittelohrentzündung hinzukommen, kann die Gabe von Antibiotika sinnvoll sein.
Wichtiger Hinweis:
Bei hohem Fieber und anhaltenden Beschwerden sind der Selbstmedikation Grenzen gesetzt. Zur Abklärung der Ursachen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Grippe – was tun? Ergänzende Maßnahmen
Wer bei einer Grippe einige einfache Verhaltensregeln und Maßnahmen beachtet, kann aktiv etwas dafür tun, noch schneller wieder auf die Beine zu kommen.
Gönnen Sie sich Ruhe – der Körper benötigt jetzt alle Energiereserven, um mit den Krankheitserregern fertig zu werden.
Trinken Sie viel – so wird der Schleim verflüssigt und vermehrt Speichel gebildet.
Lutschen Sie Halstabletten oder Halsbonbons – auch auf diese Weise wird die Speichelproduktion angeregt.
Inhalieren Sie – so machen Sie der Grippe Dampf.
Nutzen Sie alte Hausmittel wie Wadenwickel bei Fieber oder Kartoffelwickel bei Halsschmerzen.
Was tun gegen Grippe? Dos and Dont's im Überblick
Do
Don't
Ruhe
Körperliche Anstrengung
Ausreichend Schlaf
Sport trotz Fieber
Viel trinken
Rauchen
Mittel gegen Grippe aus der Apotheke
Eiskalte Getränke
Tipps bei Grippe
1 / 4
Gönnen Sie sich Ruhe
Im Kampf gegen die Krankheitserreger hat unser Immunsystem bei einer Grippe alle Hände voll zu tun. Umso wichtiger ist es, den Körper zu schonen. Treiben Sie keinen Sport und vermeiden Sie Stress-Faktoren! Denn Stress ist bekanntlich Gift für unsere Abwehr. Besser: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe. Ein gutes Buch, eine Tasse Tee – so tankt der Körper neue Energie.
2 / 4
Ausreichend Flüssigkeit
Bei einer Grippe ist ein Plus an Flüssigkeit gefragt! Einer der Gründe: Durch die erhöhte Trinkmenge wird der Schleim verflüssigt und kann so leichter abtransportiert werden. Heiße Getränke wie zum Beispiel ungesüßter Kräutertee haben darüber hinaus einen nicht zu unterschätzenden Wohlfühl-Effekt.
Grundsätzlich gilt:
Verzichten Sie bei Halsschmerzen auf eisgekühlte Getränke sowie auf Fruchtsäfte – diese können die Rachenschleimhaut unnötig reizen.
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Bad mit ätherischen Ölen
Wärme ist bei einer Grippe grundsätzlich empfehlenswert – und das nicht nur durch eine heiße Tasse Tee. Auch ein Vollbad mit geeigneten Zusätzen kann der Schnupfennase Beine machen! Ideal sind ätherische Öle wie zum Beispiel Eukalyptusöl oder Menthol, die schleimlösende und entzündungshemmende Effekte haben.
Vorsicht:
Bei Babys können ätherische Öle gefährliche Nebenwirkungen haben und Atemnot hervorrufen. Grundsätzlich ist ein Vollbad bei Fieber nicht geeignet.
4 / 4
Inhalieren
So machen Sie der Grippe Dampf: Bei einem “Kopfdampfbad” werden die Atemwege befeuchtet und festsitzender Schleim gelöst. Unterstützend können Zusätze wie Salz, Kamillenblüten oder ätherische Öle zum Inhalieren genutzt werden. Wie eine Inhalation im Detail funktioniert erfahren Sie hier: Hausmittel bei Grippe.
Vorsicht:
Für Babys und Kleinkinder sind ätherische Öle nicht geeignet. Kinder sollten grundsätzlich nicht unbeaufsichtigt inhalieren.
Grippe oder Erkältung?
Medizinische Unterscheidung
Die Begriffe „Grippe“ und „Erkältung“ werden im alltäglichen Sprachgebrauch meist synonym verwendet.
Auch auf diesem Portal wird daher der Begriff „Grippe“ gleichbedeutend mit einer „Erkältung“ verstanden.
Im genaueren, medizinischen Sinne gibt es aber zwischen einer Erkältung und einer echten Grippe (Influenza) durchaus gewisse Unterschiede z. B. in Bezug auf die auftretenden Symptome, Behandlung und Vorbeugung.